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Bachelorarbeit: Rückblick und Fazit zu "Women in Aquaculture"

Bald steht mein letzter persönlicher Besuch bei den acht Familien des «Women in Aquaculture» Projektes (economic and social feasibility of small scale aquaculture ponds operated with the sun-oxygen-system) an. Seit Ende Oktober läuft der zweite Zyklus und somit meine Datenaufnahme. Die Fische sind wohlauf und die Überlebensrate bisher exzellent. Meine zweiwöchentlichen Besuche sind sehr spannend geblieben und bei jedem Mal konnte ich mehr über die Frauen, ihre erstaunlichen Fähigkeiten sowie über ihre Lebensweise erfahren. Auch ist mir aufgefallen, wie die Kinder der Familien gewachsen sind. Dies erinnert mich daran, dass ich doch bereits seit einer Weile hier bin.

Im Januar war noch mein Betreuer der Bachelorarbeit, Luca Regazzoni, für zwei Wochen hier vor Ort. Gemeinsam haben wir an den Daten gearbeitet und waren viel bei den Frauen unterwegs. Zudem wurden wir von Dr. Ram Bhujel aus Thailand besucht, der eine wissenschaftliche Koryphäe im Bereich der Aquakultur ist. Er hat bereits ähnliche Projekte durchgeführt und war von Beginn an mit in das Projekt eingebunden. Zusammen sind wir die Frauen besuchen und die Teiche inspizieren gegangen. Wir haben ihm viele Fragen gestellt, diskutiert und seinem Rat gelauscht. Er schien, als wäre er mit der Umsetzung sehr zufrieden gewesen. Wir sind weiterhin in Kontakt und diskutieren über die Analyse der Daten.


Über die letzten Monate sind enorm viele Daten zusammengekommen und langsam geht es an die Auswertung, welche den Kern meiner Bachelorarbeit darstellt. Obwohl ich noch keine definitiven Resultate vorzuweisen habe, ist aus den aufgenommenen Rohdaten bereits einiges ersichtlich. Die Frauen haben seit dem ersten Zyklus viel dazu gelernt und sind zu besseren "fish farmern" geworden (Futtermanagement ist besser geworden und die Mortalitätsrate im Vergleich zum ersten Zyklus extrem gering). Zudem haben viele von ihnen ihre landwirtschaftliche Produktion ausgeweitet und bauen mehr Gemüse sowie Obst an. Dies ist vor allem auf die bessere Verfügbarkeit von Wasser zurückzuführen. Die Multifunktionalität der Teiche ermöglicht noch weitere Nutzungen; Wasserhyazinthen im Teich reinigen das Wasser und können als Futtermittel für z. Bsp. Enten genutzt werden. Auch sammeln sich vermehrt Schnecken am Teichrand an, welche gesammelt und als weitere Nahrungsquelle genutzt werden.


Die installierte Version des Sun-Oxygen-Systems hat sich leider nicht bewährt. In regelmässigen Abständen sind die Motoren kaputtgegangen. Deshalb werden die Systeme nun fortlaufend umgebaut und es kommt der Motor aus der ersten Version zum Einsatz. Dieser ist weniger leistungsstark, jedoch viel langlebiger. Einige davon sind bei Smiling Gecko schon seit über einem Jahr problemlos im Einsatz.

Zu meinen letzten Aufgaben hier, bevor ich das Land verlasse, gehört neben den letzten Befragungen, verlässliche Daten zum Wachstum der Fische aufzunehmen. Dazu fangen wir einen Teil der Fische und messen deren Gewicht, sodass der Biomassezuwachs bestimmt werden kann. Einige der Fische sind bald erntereif und gewisse Frauen haben auch bereits Fische aus dem zweiten Zyklus verkauft. Obwohl ich mir machmal wünschte, dass die Fische ein längeres und vielleicht erfüllteres Leben führen könnten, bin ich sehr glücklich darüber, dass die Frauen aufgrund des Teiches ihre Ernährung sichern, ihre Selbstständigkeit erhöhen und ein Einkommen generieren können.


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